Depression – von lat. deprimere niederdrücken

Depression kommt von lat. deprimere niederdrücken

Sie wollen Depressionen besiegen? Kämpfen Sie nicht gegen sich, sondern treten Sie für sich ein

Das Internet, Fachliteratur und Selbsthilfebücher sind voll von Beiträgen, die sich wie Kampfansagen lesen:

„Depression besiegen.“ „Bündnis gegen Depression.“ „Nie wieder Angst.“ Hier ist Kampf im Spiel.

Es ist verständlich, dass betroffene Menschen gegen Depressionen kämpfen wollen. In der Regel aber treffen sie damit sich selbst – und verschlimmern ihren Zustand, ohne es zu wollen.

Hand aufs Herz: haben Sie nicht schon genug gegen Depressionen gekämpft?

Wie oft lagen Sie schon morgens im Bett (im Depressions-Morgengrauen) und haben sich ein anderes Leben gewünscht? Wie oft haben Sie schon auf sich geschimpft, sich abgewertet? Wieviel Hoffnung haben Sie in Mittel gegen die Depression gesetzt – und sind enttäuscht worden?

Wer gegen die Depression kämpft, hat ein unerreichbares Ziel. Wer sich für sich selbst einsetzt, kann seine Depression ablegen

Diese Internetseite ist eine Einladung. Fühlen Sie sich eingeladen, das Thema Depression aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Legen Sie Ihre Aversionen gegen sich selbst ab. Beginnen Sie diplomatische Beziehungen mit sich. Lassen Sie eine feste Freundschaft entstehen. Und verstehen Sie dies:

Depression kommt von lat. deprimere = niederdrücken. Finden Sie, was Sie belastet, bauen Sie die Last(en) ab

Typische Lasten in depressiven Episoden. Ich habe hier eine Übersicht für Sie gebaut. Sie zeigt einige der für depressives Erleben typischen Abläufe.

Johannes Faupel

Johannes Faupel

Autor: Johannes Faupel

Fachrichtung: Systemischer Therapeut und Berater SG, IGST

Position: Partner im Zentrum für systemische Supervision Frankfurt

Publikationen: Burnout-Prävention und -Intervention, Springer, 2020

Veröffentlichungsdatum: 02. Februar 2021

Diese Tabelle zeigt einige typische depressive Denkmuster

Selbstverständlich ist diese Übersicht nicht vollständig. Es gibt – immer „passend“ zur jeweiligen Lebenslage – eine Vielzahl von Selbstabwertungen, die in Verbindung mit der Formulierung unerreichbarer Ziele in große Verzweiflung führen können.

Ungerechte SelbstabwertungUnerreichbares ZielNatürliche Auswirkung
Ich soll nicht traurig seinIch muss gut gelaunt seinStress
Ich leiste nichtsIch sollte funktionierenMinderwertigkeitsgefühl
Ich kann nichts verändernIch muss jetzt alles regelnOhnmachtsgefühl
Ich habe alles falsch gemachtIch will die Vergangenheit ändernVerzweiflung
Ich bin allen eine LastIch muss leistenSchuldgefühle
Das wird schlimm endenIch muss jetzt alles regelnAngst
Ich habe noch nie etwas geleistetIch will wie die anderen seinSelbstablehnung
Ich fühle mich immer nur schwachIch muss stark seinSelbstverachtung
Ich bin krankAndere sollen mich heilenOhnmachtsgefühl

Depressive Wechselwirkungen fühlen sich ungesund an, sind aber nicht unbedingt krank

Viele Menschen gehen zum Psychiater und lassen sich wegen Depressionen behandeln. Dabei gibt es oft viele gewichtige Gründe, sich niedergeschlagen, niedergedrückt zu fühlen.

  • Die Trauer über das Ende einer Beziehung oder den Verlust eines Menschen – doch dies in einem Umfeld, das diese Trauer nicht akzeptiert
  • Die Erkenntnis, dass ein geänderter Plan erforderlich ist – ohne ihn jedoch schon zu sehen
  • Die Vorstellung, unter enormem Leistungsdruck zu stehen, der in dieser Form nicht zu bewältigen ist

Eine Geschichte zum Verständnis eines häufigen Irrtums im Zusammenhang mit Depressionen

Stellen Sie sich vor, Sie begegnen einem Bauern am Wegrand. Sein Heuwagen hat einen Achsenbruch. Ein Unwetter zieht auf. So versucht er, die gesamte Heuernte des Tages auf seinen Schultern zur Scheune zu tragen. Als er dabei ist, sich die Heuballen selbst aufzuladen, fallen sie herunter. Verzweifelt versucht er es immer wieder, wird dabei aber zusehends schwächer. Irgendwann gibt er schluchzend auf, lehnt sich an seinen Heuwagen. Sie hören, wie er mit sich ins Gericht geht. Mit abscheulichen Worten verurteilt er sich dafür, dass er im Morgengrauen das Schlagloch nicht gesehen hatte, als er zum Feld fuhr, um seine Heuernte einzufahren. Nun ist die Achse gebrochen, seine Ernte in Gefahr. Und er macht sich für alles verantwortlich, spricht sich schuldig.

Ist dieser Mann krank? Hat er eine klinisch behandlungswürdige Depression? Oder ist er erschöpft und beschuldigt sich für ein Ereignis, das er nicht vorhersehen konnte in seinem enormen Fleiß und seiner Eile am Morgen?

Wenn Sie der Meinung sind, dass dieser Mann Trost verdient, sind Sie auf dieser Internetseite richtig.

Diagnose Depression: wie Sie mit gezielten Fragen zu Veränderungen finden

Die Diagnose Depression wirkt auf viele Menschen ähnlich wie die Diagnose einer unheilbaren Krankheit. Solange Depression als unabwendbares Schicksal definiert ist, wirkt diese Beschreibung so. Andere Beschreibungen wirken anders.

  • Manche denken, depressiv zu sein wäre ein Schicksal, da könnte man nicht viel machen.
  • Depressionen muss man bekämpfen, stellen viele Therapeuten fest.
  • Gegen Depressionen muss man Antidepressiva nehmen, empfiehlt die Pharmaindustrie.

Dies sind einige der populären Ansichten zum Thema depressive und niedergeschlagene Lebensphasen.

Depressionen: Ist es wirklich so, wie ich bisher dachte?

Ist es mit den Depressionen wirklich so, wie ich bisher dachte?

Wie wirkt es, wenn Sie statt Depression Niedergedrücktsein sagen?

Depression kommt aus dem lateinischen deprimere, niederdrücken. Wer sich in einem Zustand von Depression befindet, steht offensichtlich unter Druck. Es könnte sich daher auszahlen, nach allem zu suchen, was wie Druck auf das und im Leben wirkt. Daher auch der Name dieser Seite: deprimere.com – damit soll deutlich werden, dass wir es bei Depressionen mit Druck zu tun haben: Druck, der sich nach und nach vermindern lässt.

Kurzüberblick zu Sinn und Zweck dieser Internetseite

Diese Internetseite bietet einen systemischen und hypnosystemischen Blick auf das Thema Depression. Vor allem finden Sie hier viele noch nicht so gestellte Fragen, aus denen sich ein neuer Blick auf das Thema Depressionen und zusätzliche Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten ergeben können.

Warum Fragen zur Depression?

Wenn alle so weitermachen wie bisher im Umgang mit Menschen, die als depressiv definiert sind, wird sich nicht viel ändern.

Deshalb finden Sie auf dieser Internetseite so gut wie keine Feststellungen und Behauptungen. Wenn wir glauben, etwas zu wissen, hören wir auf, kreativ zu sein.

Werden Sie kreativ im Umgang mit dem, was Depression genannt wird. Stellen Sie Fragen – finden Sie Ihre persönlichen Antworten auf die hier gestellten Fragen.

Warum sind Wahlmöglichkeiten der Schlüssel zur Veränderung?

Wer keine Wahl hat, kann seine Situation als aussichtslos erleben. Ganz anders verhält es sich, sobald sich der Mensch der Tatsache bewusst wird, dass er die Wahl hat. Auch in einer Depression.

Überrascht Sie das? Fragen Sie sich, wie man als depressiver Mensch die Wahl haben soll?

Auch ein depressiver Mensch hat – meistens – die Wahl, ob er darauf wartet, dass sich seine Stimmung von alleine oder durch Therapie verbessert – oder ob er z. B. Sport treibt und damit ohne Warteliste sofort einen Platz in seinem eigenen Veränderungsprogramm einnimmt. Lesen Sie hier mehr zum Thema Wirksamkeit von Sport bei Depressionen.

Warum wirkt das Wort Depression so depressiv?

Sehen Sie sich die Sprachanalyse und die Assoziationsanalyse an. Hier auf der Seite „Veränderungsprojekt Deprimere.com“ können Sie Ihre Diagnose oder die eines Freundes / Verwandten genauer ansehen.

Sie sehen gerade keinen Weg?

Lesen Sie hier weiter auf vivum.resiliens.de

Rufen Sie die Telefonseelsorge an.

Geht es Ihnen im Moment so schlecht, dass Sie keinen Weg mehr sehen? Ist niemand erreichbar, dem Sie vertrauen? Dann wählen Sie 112 (in ganz Deutschland) – und Sie sagen der Person am Telefon, dass Sie gerade nicht weiter wissen und dass sie bitte für Sie da sein sollen.